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Pünktlich zum Frühlingsanfang hat AnsprechBar einen Singleabend in der Koblenzer Innenstadt veranstaltet. Für alle, die keine Lust (mehr) auf Dating-Apps haben. Für alle, die die Menschen hinter den Profilbildern kennenlernen wollen. Für alle, die offen für neue Kontakte sind.Es war ein gelungener Abend! Viele interessierte, entspannte Singles waren da, die in gemütlicher Lounge-Atmosphäre und mit einem leckeren Drink in der Hand – großes Dankeschön an unseren Kollegen/Barkeeper Sebastian! – gute Gespräche geführt und neue Kontakte geknüpft haben.
Koblenz– Zu bärtig: Wisch nach links; schöne Augen: Wisch nach rechts – in Sekundenbruchteilen urteilen Singles in einer App, ob sie das vorgeschlagene Gegenüber kennenlernen wollen oder eben nicht. Eine Gruppe von jungen Seelsorgerinnen und Seelsorgern hat das zum Anlass genommen, einen eigenen Kennenlern-Abend zu gestalten und zwar ganz analog. 22 Singles folgten der Einladung in die Räume der Katholischen Hochschulgemeinde in Koblenz.
Bislang hat Michael eher Leute über Single-Apps kennengelernt, „weniger im direkten Gespräch“. Von dem Abend ist der 37-Jährige aus Mülheim-Kärlich positiv überrascht. Katja aus Oberwesel hat auch schon an anderen Angeboten teilgenommen, um Menschen kennenzulernen, aber „es war nicht so prickelnd“, gibt die 37-Jährige zu.
Warum ist die Partnervermittlung ein Feld für die Kirche? „Es ist natürlich eine berechtigte Frage, warum Kirche sich mit Singles befasst und so eine Art Speed-Dating macht, obwohl Profis das sicherlich viel besser hinbekämen“, räumt Vivian Lion, Pastoralassistentin im Dekanat Maifeld-Untermosel, ein. Das Team habe lange überlegt: „Aber wir sind immer wieder zu dem Punkt gekommen, wenn wir ‚da‘ sein wollen, dann gehört es dazu, das wahrzunehmen, was vielen Leuten auf der Seele brennt.“ Die Themen Einsamkeit, die Sehnsucht nach einer Partnerschaft und nach Liebe treibt die Menschen um, wie die Resonanz des Abends zeigt. „In Koblenz sind viele Studierende, die neu in die Stadt kommen. Leute, die von weiter her kommen, um hier zu arbeiten“, ergänzt Madeleine Schneider, Pastoralassistentin im Dekanat Rhein-Wied. Beide Gruppen seien auf der Suche nach netten Begegnungen und Kontakten. So geht es auch Manuel. Seit zwei Jahren ist der 32-Jährige wieder in Koblenz. Vorher war er viele Jahre national und international unterwegs. „Das ist mal eine nette Gelegenheit abseits der Arbeit andere Menschen kennenzulernen“, erklärt er. Er habe neue Blickwinkel auf unterschiedliche Themen erhalten. Zum Teil sei Glaube Gesprächsgegenstand gewesen. „Ich bin katholisch. Von daher war es für mich schon ganz interessant einer Veranstaltung beizuwohnen, die der römisch-katholischen Glaubenslehre folgt“, berichtet Manuel.
Durch gemeinsames Essen, Cocktails, Gesellschaftsspiele, das Erstellen eines Kunstwerks und Impulse kamen die jungen Frauen und Männer schnell ins Gespräch. Alles stand unter dem Motto des Abends „Frühling:Anfang“. Die Veranstaltung soll Raum schaffen, um hinter die Oberflächlichkeit zu blicken, „die man von Partnerschaftsbörsen und Internetprofilen kennt“, sagt Tobias Petry, Pastoralreferent im Dekanat St. Goar.
„Wenn es mehr solcher Veranstaltungen gäbe, wäre das schön“, sagt Katja mit hoffnungsvollen Blick auf das Veranstaltungsteam.
Veranstaltet wurde der Abend von Mitgliedern der Gruppe „AnsprechBar“. Mitglieder sind junge Seelsorgerinnen und Seelsorger der katholischen und evangelischen Kirche im Raum Koblenz. Sie organisieren regelmäßig unterschiedliche Angebote für junge Erwachsene zwischen 20 und 40 Jahren. (Artikel: Julia Fröder)
Galerie des Abends