Spannende Gäste beim Barhockerabend

Titelbild: Foto: Jakob Blasel, Copyright Sven Brauers.

Immer wieder gibt es bei den digitalen Barhockerabenden der AnsprechBar auch spannende Gäste, die uns aus ihrem Leben erzählen und denen wir dann Fragen stellen dürfen. Den Auftakt dazu machte Bestseller-Autor Christopher Schacht, der mit 50 Euro einmal um die Welt gereist ist. Der inzwischen 28-Jährige erzählte uns von atemberaubenden Erlebnissen in über 45 Ländern  und wie ihn der Glaube an Gott auf dieser Reise gestärkt hat. Der unkonventionelle Weltenbummler sorgte mit Humor und Haltung für einen unvergesslichen Abend.

Auch Rebecca Berker (27 Jahre) erweiterte bei einem „Barhockerabend Special“ unseren Horizont: Sie schaltete sich aus Spanien zu, wo sie als Crewmitglied von Sea-Watch in den Vorbereitungen für eine Seenotrettungsmission steckte. Ihre Schilderungen haben uns sehr bewegt und zum Nachdenken gebracht. Rebecca nahm uns mit zu ihren erschütternden Erlebnissen an Bord der zivilen Seenotrettungsschiffe im Mittelmeer und machte die politischen Zusammenhänge klar, was das Team der AnsprechBar auch zu bewogen hat dem Bündnis „united 4 rescue“ beizutreten (weitere Infos auf https://united4rescue.org/)

Von der 26-jährigen Sarah Schott aus Koblenz durften wir erfahren, wie es ist mit einer neuen Lunge zu leben. Die Studentin, die seit ihrer Geburt an Mukoviszidose erkrankt ist, hat 2019  endlich ein Spenderorgan gefunden und wurde transplantiert. Dann kam die Pandemie und schließlich auch noch eine Krebsdiagnose, aber Sarah kämpft immer weiter und hat uns mit ihrem Lebensmut und ihrer Hoffnung sowie ihrem Einsatz für andere krebskranke Kinder tief beeindruckt.

Die bisher älteste Besucherin der AnsprechBar war mit Abstand Henriette Kretz. Die heute 87-Jährige hat den Holocaust überlebt und schaltete sich live aus Antwerpen zu, um ihre bewegende Überlebensgeschichte als jüdisches Mädchen im Zweiten Weltkrieg zu erzählen und uns als Zeitzeugin unsere Fragen zu beantworten. Uns alle begeisterte sie mit ihrer jung gebliebenen und spontanen sowie herzlichen Art: „Unsere Erde ist so klein geworden, wir können in wenigen Stunden auf der anderen Seite der Erde sein. Wie dumm ist es zu denken: Es ist unser Platz und es soll niemand kommen! Die Erde ist kein Besitz von Einzelnen. Man muss das Leben schätzen und lieben. Es ist ein Geschenk!“, sagte Henriette Kretz an diesem Abend, den AnsprechBar gemeinsam mit dem Ökumenischen Netzwerk Rhein-Mosel-Saar und im Rahmen der „Koblenzer Wochen der Demokratie“ veranstaltete. Ein wichtiges Zeichen gegen den wieder zunehmenden Antisemitismus in unserer Gesellschaft und ein Abend gegen das Vergessen! Musikalisch begleitet wurde dieser Abend von dem Duo „Strangers & friends“ mit thematisch passender und wunderschöner Livemusik gegen Menschenfeindlichkeit.  

Ebenfalls im Rahmen der „Koblenzer Wochen der Demokratie“ erzählte uns Studentin Rebecca von ihren Einsätzen für geflüchtete Menschen auf der griechischen Insel Lesbos und im Lager Eleonas in Athen. Bereits zweimal ist sie mit der katholischen Gemeinschaft Sant´Egidio vor Ort gewesen, um Menschen, die fliehen mussten, zu unterstützen. Viele Bilder haben wir aus dem Flüchtlingslager Moria in den Nachrichten gesehen, aber Rebecca, die noch vor dem Brand dort war, brachte uns die katastrophale Situation mit ihren persönlichen Schilderungen nahe. Und zeigte, dass auch heute noch viel zu tun ist, da weiterhin die Würde vieler Menschen auch auf europäischem Boden mit den Füßen getreten wird. Und mit den humanitären Korridoren, für die sich Sant´ Egidio einsetzt, zeigte sie auch einen Weg, wie Menschen auf sicherem Weg aus Kriegsgebieten wie Syrien nach Europa kommen können (weitere Infos hier: https://www.santegidio.org/pageID/30112/langID/de/Humanit%C3%A4re-Korridore.html )

Musikalisch schaltete sich aus seinem Studio der Singer-Songwriter Björn Amadeus aus Osnabrück an diesem Abend zu, der mit passenden Songs für Gänsehaut sorgte.

Und auch in Zukunft wird es wieder „Specials geben“, daher: Save the date! Am Donnerstag, den 03.02.2022 wird uns der 22-jährige Jakob Blasel erzählen, wie er 2018 gemeinsam mit anderen „Fridays for Future“ in Deutschland gegründet hat, was er seitdem an der Seite von Greta Thunberg und Luisa Neubauer erlebt hat und was es nach der Klimakonferenz von Glasgow nun braucht, um das 1,5 Grad Ziel noch einhalten zu können. Und auch ihm dürfen wir unsere Fragen stellen. 

Unsere Specials veranstalten wir oft in Kooperation mit anderen Netzwerkpartnern wie der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz( https://www.keb-koblenz.de ), der Katholischen Hochschulgemeinde Koblenz ( https://www.khg-koblenz.de ) oder der Jugendaktion „Wir gegen Rassismus“ ( www.wir-gegen-rassismus.de ) im Bistum Trier.

Fotos: Christopher Schacht: Copyright Micha Bührle
Foto: Rebecca Berker, Copyright: Sea-Watch, Philipp Külker
Foto: Sarah Schott, Copyright: Hanna Herzog
Foto: Henriette Kretz, Copyright: Copyright Bistum Mainz
Foto: Flüchtlingslager Eleonas in Athen, wo Studentin Rebecca mit Sant´ Egidio geholfen hat – Copyright: Sant‘ Egidio
Foto: Jakob Blasel, Copyright Sven Brauers